MRgFUS und Schwangerschaft - Fragen & Antworten

Es ist durchaus möglich, dass ein Myom als Ursache für eine ausbleibende Schwangerschaft zu sehen ist. Insbesondere Myome mit Lagebeziehung zur Gebärmutterhöhle können ursächlich für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. Auch der Umstand, dass Myome unter einer Schwangerschaft ein starkes Wachstum zeigen können ist bekannt. Dies kann zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen. Myome können auch die Geburt erschweren, wenn sie aufgrund ihrer Lage den Geburtskanal blockieren. In diesem Fall wird Ihnen Ihr Arzt evtl. einen Kaiserschnitt empfehlen. Myome verstärken das Risiko starker Blutungen nach der Geburt und können die Zeit verlängern, bis Ihr Bauch wieder seine normale Größe erreicht.
Sollten Sie trotz Myom schwanger werden, tragen Sie die Schwangerschaft ohne Myombehandlung aus. Während einer Schwangerschaft werden Myome in der Regel nicht entfernt. Sind die Beschwerden nach der Geburt des Kindes immer noch vorhanden, besprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt die weitere Behandlung. Myome verhindern nicht notwendigerweise eine Schwangerschaft, können jedoch zu Unannehmlichkeiten während der Schwangerschaft führen.
Ein großer Vorteil dieses Therapieverfahrens ist, dass die Fruchtbarkeit der Patientin vollständig bestehen bleibt. Die MRgFUS-Behandlung mit dem System der Fa. Insightec/GE ist bei Frauen mit Kinderwunsch CE zertifiziert und damit europaweit zugelassen. Insgesamt zeigen die bisher verfügbaren Fertilitätsdaten nach MRgFUS-Behandlung eine vielversprechende Fertilitätsrate und eine geringere Anzahl an notwendigen Kaiserschnittgeburten.
Es gibt keine Zahlen oder Studien die momentan belegen, dass das Verfahren besser als die Myomektomie (operative Entfernung der Myome) im Hinblick auf die Fertilität ist. Jedoch wird bei MRgFUS die Wand der Gebärmutter nicht beschädigt und somit ist die Gefahr des Einreißens der Wand unter den Belastungen der Schwangerschaft im Gegensatz zur OP (Wandnarbenbildung) deutlich reduziert. Eine Gefahr der Schädigung der Eierstöcke durch MRgFUS besteht nicht.
Eine Schwangerschaft sollte frühestens 2-3 Monate nach der MRgFUS-Behandlung eintreten. Vorher sollte im Interesse des Abheilungsprozesses nach der Therapie in jedem Fall verhütet werden.
Nach 6-9 Monaten ist der Heilungs- und Schrumpfungsprozess im Bereich des ehemaligen behandelten Myoms weit fortgeschritten. In der Regel kommt es in dieser Zeit zu Volumenreduktionen von 60-70%. Übrig bleibt ein weiches Residuum, welches bindegewebig durchbaut wird. Es wird also meist Gewebe in der Gebärmutter zurückbleiben, welches einer bindegewebigen "Narbe" entspricht, die in der Regel keine Beschwerden verursachen kann. Durch das weiche Bindegewebe ist die Gebärmutter in der Lage, sich während einer Schwangerschaft auszudehnen ohne dass die Gefahr des Einreißens der Gebärmutterwand besteht.