Osteoidosteome

Innovative nicht invasive Behandlung von Osteoidosteomen mit fokussiertem Ultraschall (MRgFUS) unter Steuerung mit Magnetresonanztomographie

MRT (Magnetresonanztomographie) - gesteuerte fokussierte Ultraschalltherapie (MRgFUS) ist ein nicht-invasives thermisches Ablationsverfahren mit hochintensiven Ultraschallwellen, welche unter MRT-Steuerung exakt auf das zu behandelnde Gewebe fokussiert werden.

Dieses innovative und nicht-invasive Verfahren zur Behandlung von Osteidosteomen wird jetzt im FUS-Zentrum am Klinikum Dachau angeboten.

Osteoidosteome sind gutartige Knochentumore, welche in der Regel eine Größe von weniger als 1,5 cm aufweisen. Osteoidosteome stellen etwa 10%-12,5% aller symptomatischer gutartiger Knochentumore und etwa 5 % aller primärer Knochentumore dar. Etwa 90% der Fälle betreffen Patienten, die jünger als 25 Jahre alt sind [1].

Osteoidosteome können sich in jedem Knochen des Körpers manifestieren, am häufigsten im Bereich des Kniegelenkes, der Wirbelkörper und langer Röhrenknochen. Die wichtigsten Symptome sind Schwellungen und anhaltende Schmerzen, die sich typischerweise in der Nacht verstärken [2]. Osteoidosteome werden zumeist durch invasive Methoden (Interventionen) wie Operation oder perkutane Radiofrequenz- / Cryoablation behandelt.

MRgFUS bietet eine innovative nicht-invasive Behandlung von Osteoidosteomen, die eine schnelle und umfassende Schmerzlinderung ermöglicht. Die therapeutische Wirkung des MRgFUS wird unter präziser MRT-Steuerung durch Ablation (Erhitzen) des Tumornidus erreicht, wobei sich der Ultraschallstrahl nicht-invasiv im schmerzhaften Tumor fokussiert. Die Fokussierung erzeugt Temperaturerhöhungen (über 60 ° C), die durch Ablation (Proteindenaturierung) und lokaler Denervation (Zerstörung des an die Knochenoberfläche angrenzenden Nervengewebes) zur umfassenden Schmerzlinderung führt.

Mit MRgFUS können die meisten Osteoidosteome in einer einzigen Therapiesitzung behandelt werden. Der therapeutische Effekt tritt unmittelbar nach der Behandlung ein und wird in der Literatur mit einer Erfolgsrate von über 90% nach erfolgreicher thermischer Ablation angegeben [3].

Die wichtigsten Vorteile des MRgFUS bei der Behandlung von Osteoidosteomen:

  • Nicht-invasive Therapie
  • Keine Operation, kein Schnitt und keine Nadel notwendig
  • Osteoidosteome können in der Regel in einer einzigen Therapiesitzung behandelt werden
  • Echtzeit-Bildgebung und thermische Rückkopplung/Kontrolle
  • Keine ionisierende Strahlung
  • Eine Vollnarkose ist nicht immer erforderlich (in der Regel Epiduralanästhesie oder Nervenblockade)


[1] Barei DP, Moreau G, Scarborough MT, Neel MD. Percutaneous radiofrequency thermal ablation of osteoid osteoma. Operative Tech Orthop. 1999 Apr. 9(2):72-8. [Medline].
[2] Mungo DV, Zhang X, O'Keefe RJ, Rosier RN, Puzas JE, Schwarz EM (January 2002). "COX-1 and COX-2 expression in osteoid osteomas". J. Orthop. Res. 20 (1): 159–62. doi:10.1016/S0736-0266(01)00065-1. PMID 11853083.
[3] Napoli, A., et al., Osteoid osteoma: MR-guided focused ultrasound for entirely noninvasive treatment. Radiology, 2013. 267(2): p. 514- 21.